Umgang mit Gewalt und Pyrotechnik in Fußballstadien

Mit großer Sorge betrachten die Jungen Liberalen Bayern die immer wieder kehrenden Ausschreitungen im Umfeld von Fußballspielen. Die vom Deutschen Fußballbund (DFB) getroffenen Maßnahmen tragen jedoch nicht wirkungsvoll zu einer Verbesserung der Situation bei. Deshalb fordern wir Junge Liberale Bayern:

Gewaltbereite Störer und Randalierer sollten konsequent strafrechtlich belangt werden. Das bisherige Vorgehen des DFB, im Falle von Ausschreitungen die Vereine mit Geldstrafen, Punktabzügen oder Wettbewerbsausschluss zu belegen, bestraft die friedlichen Fußballfans und die Sportler. Vielmehr sollte der DFB Fanarbeit stärker unterstützen und Sicherheitskonzepte kritisch hinterfragen. Die Jungen Liberalen Bayern lehnen sämtliche Maßnahmen ab, die ohne nennenswerten Sicherheitsgewinn die Privatsphäre der Zuschauer verletzen und die Fankultur beschneiden. Hierunter fallen eine flächendeckende, personenbezogene Videoüberwachung im Stadion, komplette Alkoholverbote, Stehplatzverbote, die generelle Einzäunung von Gästefans, der Einsatz verdeckter Ermittler im Fanblock und die von einigen Innenministern geforderten Ganzkörperscanner. Die Verantwortung für die Betreuung von Gästefans sollte dem Gastverein übertragen werden. Eingeteilte Ordner kennen die Fans zum Teil persönlich, bieten einen vertrauten Ansprechpartner und haben die Möglichkeit, bekannte Randalierer bereits im Vorfeld des jeweiligen Spiels zurückzuweisen. Dadurch wird es möglich, zwischen friedlichen und gewaltbereiten Fans zu differenzieren. Der Einsatz pyrotechnischer Mittel ist weltweit ein fester Bestandteil der Fankultur und für Fangruppen ein emotionales Thema. Die Jungen Liberalen Bayern unterstützen den sogenannten „Chemnitzer Weg“. In einem abgegrenzten Bereich soll es demnach erlaubt werden, zuvor angemeldete Rauchfackeln zum Einsatz zu bringen. Explizit ausgenommen hiervon sind alle Feuerwerkskörper und nicht-löschbare Pyrotechnik, die unter das Sprengstoffgesetz fallen.


Gültigkeit: 10 Jahre

Hinweis: Die Gültigkeit dieses Antrags wurde auf dem 105. Landeskongress in Regensburg am 14.05.2023 um weitere 10 Jahre verlängert.


Antragsteller: Gerald Kunzmann, Nikolas Verhoefen, Frederic Schneider, Julia Bretz, Jochen Pfleger, Sebastian Kolze, Michael Luppert, Christian Wurmdobler, Dr. Jens Barschdorf

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