Wie der Website des Landesjustizprüfungsamts zu entnehmen ist, fallen ab dem Termin 2024/2 die Prüfungsstandorte Passau und Bayreuth für die schriftliche zweite juristische Staatsprüfung weg. Die Jungen Liberalen Bayern kritisieren das scharf.
„Zurecht gilt das zweite bayerische Staatsexamen als besonders anspruchsvolle Prüfung. In Bayern werden im bundesweiten Vergleich mit Abstand die meisten Klausuren in der zweiten Staatsprüfung geschrieben. Diskussionen über Ruhetage, die gerade bundesweit laufen, sind in Bayern kein Thema – hier gibt es schlicht keine Ruhetage. Das zweite Staatsexamen ist für die Prüflinge schon jetzt mental, körperlich und natürlich juristisch eine harte Prüfung.“, so Felix Meyer, Rechtsanwalt und Landesvorsitzender der JuLis Bayern. Diese Belastungen würden nur größer werden, wenn mit Bayreuth und Passau nun ein Viertel der Prüfungsstandorte gestrichen wird. Wer zum Prüfungsort schon lange anreisen und sich dort gar um eine Unterkunft bemühen muss, dem wird das Prüfungsschreiben um ein Vielfaches erschwert. Die Streichung erscheint noch widersinniger, wenn man bedenkt, dass in beiden Städten große juristische Fakultäten mit je 2000 Studierenden angesiedelt sind. Das entspricht zusammengenommen der Größe der juristischen Fakultät der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Wir lehnen daher die Streichung der Prüfungsstandorte entschieden ab.“, erklärt Meyer weiter.
„Mit dem E-Examen, das auch in Bayern für das zweite Examen kommen soll, kommen natürlich Kosten auf das jeweilige Prüfungsamt zu. Das darf allerdings nicht zu Ungerechtigkeiten zwischen Prüflingen aus den verschiedenen Regionen Bayerns führen. Wer von Passau aber für die Prüfung über eine Stunde zum nächsten Standort nach Regensburg fahren muss, wird klar benachteiligt. Das geht so nicht!“, ergänzt Meyer.