Mein Name ist Deniz Ay und ich bin 17 Jahre alt. Ich bin nun seit Juli 2011 Mitglied bei den Jungen Liberalen im Kreisverband Miltenberg (Unterfranken) und habe seit dem keine Sekunde davon bereut.
Eine Veranstaltung hat sich seit meinem Beitritt besonders eingebrannt:
Der 78. Landeskongress der Jungen Liberalen Bayern.
Der Zeitraum vom 05.11. – 06.11.2011 ist für mich mit unvergesslichen Eindrücken und Erinnerungen verbunden.
Als ich am Samstagmorgen eintraf, war alles recht verhalten. Ich suchte mir einen Sitzplatz, die Leute liefen an mir vorbei und wenn Gespräche aufkamen – dann in Form von Smalltalk. Natürlich machte ich mir darauf hin meine Gedanken: „So ist das mit Neuen nun einmal.“ oder „Sieh politischer aus!“
Doch diese anfänglichen Selbstzweifel wurden sehr bald uninteressant. „Wer bitte stellt so einen Antrag?“ und „Das sieht unser Grundgesetz ganz bestimmt nicht vor!“ waren fortan die dominierenden Gedanken.
Ich war schneller im LaKo-Alltag integriert, als erhofft. Ich debattierte mit Menschen, deren Namen ich erst Stunden später erfuhr. Ich erlernte innerhalb kurzer Zeit die Diskussionskultur eines Landeskongresses – von Geschäftsordnungsanträgen bis hin zu Redebeiträgen. Ich stimmte über Anträge ab, die in verschiedensten Variationen im Antragsbuch auftauchten. Es bestand sogar die Möglichkeit, sich für verschieden Alternativen innerhalb eines Antrags auszusprechen, was neu ist und meiner Meinung nach ein sehr liberales Angebot eines jeden Antragstellers an seine Mit-JuLis.
Schließlich war es so weit. Das erste, sehr umstrittene Thema des Landeskongresses. Viele wollten ihre Meinung dazu kundtun, so auch meine Wenigkeit. Nach minutenlangem Hin- und Her entschloss ich mich, „einfach mal“ die Hand zu heben. Plötzlich ging alles sehr schnell: Das Präsidium hat es zur Kenntnis genommen, die Redebeiträge meiner Vorredner wurden immer kürzer, die Angst kam auf und ich trat vor das Rednerpult.
Mein erster Redebeitrag auf meinem ersten Landeskongress. Kann so etwas gut gehen? Ja, es kann!
Andere, viel erfahrenere JuLis haben sich meine Sicht der Dinge, meine Kritik, meine Rede angehört. Ich erfuhr sowohl Zustimmung in Form von Applaus, als auch Ablehnung in Form von Gegenbeiträgen.
Was sich hier in wenigen Zeilen niederschreiben lässt, war für mich zwei ganze Tage lang Gang und Gebe. Ich habe es unheimlich genossen Teil einer Gemeinschaft zu sein, die auf eine sehr professionelle Art und Weise keinen Blatt vor den Mund nimmt.
Durch die vorbildliche Arbeit der Organisatoren war natürlich auch für die Unterkunft und die traditionelle LaKo-Party gesorgt. Was das Hotel betrifft, in dem wir wohnten, habe ich auch ganz spezielle Erfahrungen gemacht. (Un-)glücklicher Weise landete ich direkt im Zimmer des neugewählten Landesvorsitzenden – den ich als Person zwar sehr schätze – dem aber durch die Wahl in sein Amt ein Streich seiner Parteikollegen bevorstand. Dies führte jedoch glücklicher Weise nicht zu einer schlaflosen, von Angst geplagten Nacht, da sich entsprechende Personen gemeinsam auf der LaKo-Party verausgabten – die übrigens noch viel besser war als ohnehin bereits erwartet.
Der Landeskongress war eine unheimliche Bereicherung für mich – sowohl auf politischer als auch auf persönlicher Ebene. Die Sorte Mensch, die ich bei den JuLis kennenlernen durfte, findet man im Leben meiner Meinung nach eher selten. Irgendwie… frei.
Bis nächstes Jahr,
Deniz Ay
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Deniz Ay ist Mitglied im Kreisverband Miltenberg. Ihr erreicht ihn unter deniz.ay@julis-miltenberg.de.
Der Blog der JuLis Bayern ist ein Ort um persönliche politische Stellungnahmen abzugeben, dabei geben diese nicht zwangsläufig die Meinung des JuLi-Landesvorstandes oder die Beschlusslage der JuLis Bayern wieder.
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