Jugendorganisationen kritisieren geplantes Alkoholverbot im öffentlichen Raum


Pressemitteilung | Kein Alkoholverbot im öffentlichen Raum – Reaktion der Jugendorganisationen zum Vorschlag der Staatsregierung 

 

Das bayerische Kabinett hat am Dienstag (28.07.2020) beschlossen, dass kreisfreie Städte und Landkreise an einschlägigen Orten ein Alkoholverbot im öffentlichen Raum prüfen sollen. Die Staatsregierung sieht es als geeignetes Mittel, um auf die steigenden Corona-Infektionen zu reagieren.

In einer gemeinsamen Pressemitteilung reagieren die Jugendorganisationen Grüne Jugend, Jusos und Junge Liberale auf die Idee der Staatsregierung und stellen jeweilige Alternativen vor:

Saskia Weishaupt, GRÜNE JUGEND Bayern: »Natürlich ist Vorsicht das Gebot der Stunde, aber ein pauschales Alkoholverbot im öffentlichen Raum greift viel zu kurz! Es werden lediglich Menschen aus dem öffentlichen Raum verdrängt, die sich ihr Getränk im Biergarten oder Restaurant nicht leisten können. Solch eine Kriminalisierung insbesondere von jungen Menschen, ist nur ein Nährboden neuer Konflikte und verlagert das Problem auf Privat-Partys. Wir brauchen vielmehr ein verstärktes Miteinander und einen Appell an alle Bürger*innen, die Pandemie ernst zu nehmen.«

Anna Tanzer, Jusos Bayern: »Junge Menschen trifft diese Pandemie nicht nur wirtschaftlich und sozial, sondern auch kulturell. Eine hier geforderte Verbotspolitik, um sie von öffentlichen Raum zu vertreiben, ist keine Lösung, höchstens eine lokale Verlagerung des Problems. Auch wenn ein Clubbesuch von Melanie Huml schon Jahre her ist, erwarten wie ihrerseits mehr Verständnis für die Situation von jungen Menschen. Die Staatsregierung sollte sich vielmehr dafür einsetzen, sichere Plätze für junge Menschen zu schaffen, wo sie sich treffen und Zeit miteinander verbringen können.«

Maximilian Funke-Kaiser, Junge Liberale Bayern: »Ein pauschales Alkoholverbot ist nicht die Lösung des Problems von überfüllten Plätzen und zudem unverhältnismäßig. Wir müssen alle Bürgerinnen und Bürger zur Bekämpfung des Virus mitnehmen und einbinden. Eine gute Kontrolle würde Freiraum für uns, Gastronomen und Einzelhandel schaffen. Dabei haben wir alle die Pflicht, entsprechende Hygiene- und Anstandsregeln zu waren – für unsere Mitmenschen und sich selbst. Es ist bedauerlich, dass die Staatsregierung seit Monaten mit dem Vorschlaghammer agiert und ein pauschales Verbot nach dem anderen auspackt. Dass die bayerische Gesundheitsministerin Huml zudem die junge Generation unter Generalverdacht stellt und diese Frage auf ihren Rücken lösen will, zeigt einmal mehr den rückwärtsgewandten Lobbykurs der Staatsregierung.«