Früh aufstehen, um in die Schule zu gehen: Euphorie löst das nur bei den wenigsten Jugendlichen aus. Die Jungen Liberalen Bayern wollen das jetzt ändern. Ihr Vorschlag: Den Schulbeginn generell um eine Stunde nach hinten verschieben.
Dazu äußert sich der Landesvorsitzende der Julis Bayern, Felix Meyer: “Schlafexperten kritisieren bereits seit längerem, dass ein Schulbeginn um 8 Uhr morgens nicht in den Tagesrhythmus junger Menschen passt. Vor allem im Winter sind Sinnesleistungen, Koordination und Sprachfähigkeit noch auf das Schlafen eingestellt. Beginnt die Schule allerdings erst um 9 Uhr, ist ein deutlich effektiveres Lernklima in den Klassenräumen zu erwarten. Schülerinnen und Schüler sollen im Mittelpunkt stehen und bereits im Unterricht möglichst viel Wissen mitnehmen können. Wir sollten unser Schulsystem entsprechend an die Anforderungen derjenigen anpassen, die in die Schule gehen, um etwas zu lernen. Vor allem Schülerinnen und Schüler der neunten und zehnten Klasse gehen aktuell häufig übermüdet in den Unterricht. Das schadet nicht nur dem Lernerfolg, sondern auf Dauer auch der Gesundheit.”
Des Weiteren erklärt Meyer: “Vor allem für Menschen mit langem Weg zur Schule ist der Unterrichtsbeginn um 8 Uhr eine riesige Bürde. Lange Fahrzeiten in die Stadt mit Bus und Bahn und eine innere Uhr, die den Körper erst später am Tag wirklich hochfahren lässt: Das kann auf Dauer nicht zu guten Ergebnissen führen. Eine Verschiebung des Schulbeginns kann hier für große Entlastung sorgen ”
Heute wird auch ein Antrag der FDP-Fraktion zum Thema “Schulstart um 9 Uhr” im Bayerischen Landtag debattiert. Deren bildungspolitischer Sprecher und Abgeordneter der Jungen Liberalen, Matthias Fischbach, erklärt: “Wir wollen den späteren Schulbeginn, den viele Wissenschaftler empfehlen und schon einige Länder praktizieren, nun auch in Bayern mit einem Modellversuch ausprobieren. Dazu fordern wir, dass der Freistaat teilnehmende Städte und Landkreise dabei unterstützt, einzelne weiterführende Schulen um 9 Uhr starten zu lassen. Damit könnten wir einen wichtigen Impuls setzen und Erfahrungen sammeln, wie sich die Verschiebung optimal in Abstimmung mit anderen Angeboten organiseren lässt – zum Beispiel beim ÖPNV.”