Die bayerischen JuLis sprechen sich entschieden gegen ein generelles Verbot kultureller und religiöser Vollverschleierung aus. Der stellvertretende Landesvorsitzende der JuLis Andre Lehmann erläutert: „Keine Frau darf gezwungen werden, eine Burka oder einen Niqab zu tragen. Ein Verbot wird keine Integrationsprobleme lösen, sondern nur neue schaffen. Man kann sehr wohl ablehnen, wofür die Burka steht, und dennoch ihren Anblick ertragen.“
Nach Einschätzung der JuLis wird keiner Frau durch ein Burkaverbot geholfen. „Was passiert denn, wenn die Vollverschleierung verboten wird? Denjenigen Frauen, die sie freiwillig aus kultureller oder religiöser Überzeugung tragen, wird ein Kleidungsstück verboten. Diejenigen, die von ihren Männern dazu gezwungen werden, dürfen danach aber die Wohnung nicht mehr verlassen. Integrationsprobleme werden durch ein Burkaverbot nur verstärkt“, erklärt Lehmann die Haltung der JuLis Bayern. „Auch persönliche Befindlichkeiten, man wolle das Gesicht des Gegenübers sehen, reichen als Begründung für ein Verbot bei Weitem nicht aus“, meint Lehmann weiter. „Dass Einwanderer und Einwanderinnen sich unserer Kultur anpassen müssten, weil es unser Land sei, stimmt auch nur zum Teil. Bei Ehen mit Minderjährigen oder dergleichen teilen wir diese Einschätzung. Wenn einzelne eigentlich ungefährliche Kleidungsstücke aber verboten werden sollen, geht das definitiv zu weit. Unser Land hält diesen Mix aus verschiedenen Kulturen durchaus aus.“
Das Burkaverbot diene nur einer Scheindebatte zur Integration von Migranten. „Es scheint leichter, die Vollverschleierung vom Straßenbild zu verbannen, als Energie und Gedanken in Integrationsansätze zu stecken“, kritisiert Lehmann die Diskussion abschließend.
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Fragen zur Pressearbeit der Jungen Liberalen Bayern beantworten Dir Andre (andre.lehmann@julis-bayern.de), Johannes (johannes.keil@julis-bayern.de) und Thomas (thomas.dischinger@julis-bayern.de).