Mein Name ist Christoph, ich bin 21 Jahre alt und seit kurzem Mitglied bei den bayerischen JuLis. Ich darf Euch hier über meine Eindrücke und Erfahrungen berichten, die ich während meines ersten Landeskongresses in Weiden sammeln durfte.
Zuerst möchte ich euch kurz erzählen, wie ich überhaupt bei den JuLis gelandet bin. Im vergangenen Schuljahr durfte ich als Landesschülersprecher der Beruflichen Oberschulen in Bayern die Interessen unserer Schülerinnen und Schüler vertreten und habe auch einige Einblicke in die Politik erhalten. Während dieser Zeit habe ich festgestellt, dass ich mich auch gerne im außerschulischen Bereich engagieren möchte. Die Freien Demokraten waren schon immer die Partei, durch die ich mich am besten vertreten fühlte. Also entschloss ich mich kurzerhand, Kontakt zu den Jungen Liberalen aufzunehmen und wurde kurz darauf stolzes Mitglied.
Was ist eigentlich ein „GO“?
Als Neumitglied der JuLis durfte ich dann am 88. Landeskongress in Weiden teilnehmen. Zu Beginn der Veranstaltung war ich natürlich etwas hilflos. Wie laufen die Antragsberatungen ab? Was ist gemeint, wenn Anträge „gemüllert“ werden? Was passiert bei der ersten, zweiten und dritten Lesung eines Antrages und was ist ein „GO“? Meine Nebensitzer erkannten ziemlich schnell, dass ich zunächst völlig ratlos war und standen mir mit Rat und Tat zur Seite.
Nach kurzer Zeit hatte ich dann die Abläufe verstanden und konnte mich voll mit in die Antragsberatung einbringen. Ich war von den fachlich fundierten Redebeiträgen der anderen JuLis beeindruckt. Auch insgesamt herrschte auf dem Landeskongress eine ziemlich sachliche Debattenkultur. Wären die Landesparlamente oder der Bundestag nur halb so diszipliniert, wären einige der aktuellen Probleme wohl ziemlich schnell gelöst oder gar nicht erst entstanden.
Selbstverständlich besteht so ein Landeskongress nicht nur aus aufregenden Debatten, sondern auch aus dem ein oder anderen persönliche Gespräch mit anderen JuLis. Nie hatte ich den Eindruck, mich mit einem Dummschwätzer zu unterhalten, wie es häufig bei Debatten in den sozialen Netzwerken der Fall ist. Auch das ist eine Eigenschaft der JuLis, die ich auf dem Landeskongress sehr zu schätzen gelernt habe.
Jeder JuLi muss mal „schlafen“
Natürlich wird auch der schönste Landeskongress irgendwann unterbrochen. Jeder muss mal schlafen. Oder ein Bier trinken. Oder zwei. Mit dezenten Kopfschmerzen startete ich also in den zweiten Tag des Landeskongresses.
Für diesen Tag waren unter anderem die Neuwahlen des Vorstandes vorgesehen. Aufgrund meiner relativ kurzen Mitgliedschaft kann ich zu den Wahlen nicht viel sagen. Ich habe aber trotzdem das Gefühl, dass es sich bei den frisch gewählten Mitgliedern des Landesvorstands um motivierte und kompetente Leute handelt, die die JuLis in Bayern weiter voranbringen werden.
Mein ganz persönlicher LaKo-Moment
Nach den Wahlen gingen wir schließlich wieder in die Antragsberatung über. An diesem Abend hatte ich meinen ganz persönlichen LaKo- Moment. Jedes Mitglied kann seine Meinung zu einem Antrag durch Redebeiträge und Änderungsanträge einbringen. Ich war mit einem Abschnitt in einem Antrag nicht einverstanden und wollte dessen Streichung beantragen. Natürlich muss so eine Streichung vorne am Rednerpult mündlich begründet werden und ich muss zugeben, dass ich deshalb tatsächlich ein klein wenig nervös war.
So ging ich also nach vorne und begründete meinen Änderungsantrag ausgeschmückt mit etwas scharfem Witz. Nach einer umfangreichen Debatte gelang es mir tatsächlich mit etwas Unterstützung, eine Mehrheit für die Streichung zu gewinnen. Es war ein ausgesprochen gutes Gefühl, einen Antrag so weiter zu verbessern.
JuLis können länger
Dass die JuLis aber nicht nur wissen, wie man debattiert und Politik betreibt, sondern auch noch verdammt gute Partys schmeißen können, wurde am Samstagabend deutlich. Ich muss offen zugeben, dass ich es eigentlich vorziehe, in gemütlicher Atmosphäre ein Paar Bier zu trinken. Die Party der Jungen Liberalen stellt hier jedoch eine Ausnahme dar. Überragende Atmosphäre, tolle Leute und extreme Kopfschmerzen am nächsten Morgen.
So startete dann der letzte Tag des Landeskongresses mit einem Glas Wasser, einer Tasse Kaffee und irgendwo dazwischen mit einer Aspirin. Es wurden weiterhin interessante Beiträge beraten.
Bis zum nächsten LaKo
Nach dem Schlusswort des wiedergewählten Landesvorsitzenden ging ein interessanter und lehrreicher Landeskongress zu Ende. Insgesamt war ich wirklich sehr froh, an diesem LaKo teilgenommen zu haben und habe die investierte Zeit absolut nicht bereut. Die Organisation war äußerst gelungen, die Verpflegung einwandfrei, die Leute einsame Spitze. Schade eigentlich, dass der Landeskongress nur zwei Mal im Jahr stattfindet.
Ich hoffe, dass ich Euch einen kleinen Einblick in die Erfahrungen und Empfindungen meines ersten Landeskongresses geben konnte und freue mich darauf, die JuLis beim nächsten LaKo wiederzusehen.
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Christoph Zander ist 21 Jahre alt und kommt aus Westerheim im Unterallgäu. Er ist Mitglied im Kreisverband Allgäu, als Landesschülersprecher der Beruflichen Oberschulen in Bayern aktiv uns seit diesem Jahr Mitglied der JuLis Bayern.