Der Code of Conduct soll alle Mitglieder der Jungen Liberalen Bayern auf geltende Gesetze und interne Verhaltensregeln aufmerksam machen, die für die interne Organisation und politische Arbeit von wesentlicher Bedeutung sind.
Als Leitlinie für gesetzeskonformes und ethisch verantwortungsvolles Handeln definiert der Code of Conduct zudem den Standard für ein verantwortungsvolles Verhalten im Umgang miteinander innerhalb des Verbandes und gegenüber der Öffentlichkeit. Alle Mitglieder sind aufgefordert, die darin festgelegten Grundsätze einzuhalten. Dem Landesvorstand und allen Funktionsträgern kommt hierbei eine besondere Vorbildfunktion zu.
Verstöße gegen den Code of Conduct sind mit unseren Werten unvereinbar. Sie können zudem dem Ruf der Jungen Liberalen schaden und rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
Präambel
Die Jungen Liberalen Bayern sind eine große politische Jugendorganisation und politische Heimat für alle, die liberal denken und gemeinsam etwas bewegen möchten. Der Spaß an der gemeinsamen Aufgabe verbindet uns, ja macht die JuLis für viele zur zweiten „Familie“ und die Vielfältigkeit unserer Mitglieder macht uns stark.
Es ist selbstverständlich, dass jeder, der unsere Werten und Ziele teilt, bei uns herzlich aufgenommen wird und die Möglichkeit hat, sich entsprechend der eigenen Interessen zu beteiligen.
Wir leben gemeinsame Werte
Offenheit und Respekt prägen unser Miteinander. Wir bauen auf starke Werte: Ehrlichkeit, Transparenz und Zuverlässigkeit, Glaubwürdigkeit und Integrität. Compliance ist für uns selbstverständlich. Wir übernehmen Verantwortung für Gesellschaft und zukünftige Generationen.
Offene Diskussionskultur und faire Kritik
Konstruktive Kritik ist eine wichtige Anregung für jeden, der sich persönlich und in seiner Amtsführung weiterentwickeln möchte, wenn sie offen und direkt geäußert wird und Gelegenheit zur Reaktion und Verbesserung gegeben wird.
Zusammenarbeit im Verband erfordert aber auch das Finden von Kompromissen. Sowohl in politischen Inhalten wie auch Erwartungen an das persönliche Verhalten von Mitgliedern, gerade auch bei der Ausübung von bestimmten Rollen wie Vorstandsämtern, gibt es oftmals mehrere begründete Sichtweisen. Eine offene und faire Diskussions- und Konfliktkultur, Einfühlungsvermögen und gegenseitige Rücksichtnahme verbinden uns. Lob und Anerkennung sind eine wichtige Motivation für alle Mitglieder, sich für die gemeinsame Sache einzubringen.
Offene Ansprache von Fehlverhalten
Die offene Ansprache von Fehlverhalten trägt entscheidend dazu bei, dass Fehlverhalten vermieden oder frühzeitig erkannt und korrigiert wird. Der Landesvorstand schafft ein Umfeld, in dem Fehlverhalten offen und vertrauensvoll angesprochen werden kann und Mitglieder, die tatsächliches oder vermutetes Fehlverhalten in gutem Glauben ansprechen, keinen Einschüchterungsversuchen ausgesetzt werden. „In gutem Glauben“ bedeutet, dass das Mitglied überzeugt ist, dass seine Darstellung der Wahrheit entspricht, unabhängig davon, ob eine spätere Untersuchung diese Darstellung bestätigt oder nicht.
Haben Mitglieder Vorbehalte, Fehlverhalten direkt mit der betreffenden Person oder dem zuständigen Orts-, Stadt-, Kreis- oder Bezirksvorstand zu besprechen, oder bleibt dies wirkungslos, können sie sich jederzeit an die Ombudsperson, die Vertrauenspersonen oder den Landesvorstand wenden.
Vertrauen und Respekt
Jedes Mitglied hat das Recht auf eine gerechte, würdevolle und respektvolle Behandlung und die Möglichkeit, sich gemäß den eigenen Vorstellungen in unserer politischen Arbeit einzubringen. Wir fördern ein Umfeld, in dem Ehrlichkeit, Höflichkeit und Würde den Umgang miteinander kennzeichnen.
Wir dulden kein Mobbing, keine Einschüchterungen, keine Verleumdung und keine sexuelle Belästigung. Neben den innerverbandlichen Konsequenzen, die in unserer Satzung geregelt sind, kann dies auch strafrechtliche Folgen nach sich ziehen.
Diversity
Liberale Werte verbinden unterschiedliche Meinungen, Persönlichkeiten und Arbeitsweisen und tragen zu lebendigen Diskussionen und einem breit gefächerten politischen Profil bei, mit dem die Jungen Liberalen alle Menschen mit liberalem Grundverständnis ansprechen möchten.
Wir wollen die Stimme aller liberal denkenden jungen Menschen in Bayern sein. Wir fördern, dass sich bei uns Menschen unterschiedlicher Herkunft, Konfession, Ausbildung und Berufe und sexueller Orientierung engagieren und bekennen uns zur Chancengerechtigkeit.
Wir dulden keinerlei diskriminierendes Verhalten, insbesondere bezüglich der ethnischen Herkunft, Nationalität, des Geschlechts, Alters, einer Behinderung, des Bildungsstands, der Religion oder Weltanschauung oder der sexuellen Orientierung.
Umgang mit der Öffentlichkeit
Öffentliche Kommunikation im Namen des Verbandes geht ausschließlich vom oder im Auftrag des jeweiligen Vorstands aus. Wir legen Wert auf möglichst wahrheitsgemäße und umfassende Information der Öffentlichkeit, die unserem Ruf als vertrauenswürdiger politischer Verband gerecht wird.
Es ist für uns nicht nur selbstverständlich, dass wir uns nicht an der Verbreitung von Falschnachrichten, Beleidigung und Gewalt gegen politische Gegner beteiligen, sondern wir stellen uns diesen Formen der Auseinandersetzung entschieden entgegen.
Das öffentliche Bild der Jungen Liberalen und in bedingter Weise dadurch auch der FDP und der liberalen politischen Strömung insgesamt wird von allen Mitgliedern geprägt, insbesondere den Funktionsträgern. Die Einhaltung des Code of Conduct ist insbesondere dann unerlässlich, wenn Mitglieder öffentlich im Namen der Jungen Liberalen handeln und erkennbar sind, beispielsweise auf Veranstaltungen und in sozialen Netzwerken.
Umgang mit Informationen
Datenschutz
Wir JuLis kämpfen politisch für einen starken Datenschutz. Der Schutz der Daten unserer Mitglieder ist für uns selbstverständlich. Neben dem Landesvorstand arbeiten auch die Orts-, Stadt-, Kreis- und Bezirksvorstände mit personenbezogenen Daten und sind verpflichtet, die geltenden gesetzlichen Bedingungen zur Erhebung, Speicherung und Löschung dieser Daten einzuhalten.
Sicherheit von IT-Systemen
Die dezentrale Speicherung und Verarbeitung unserer Daten ist aufgrund der regionalen und ehrenamtlichen Struktur unseres Verbands erforderlich, führt jedoch bei mangelhaftem Schutz zu einem hohen Sicherheitsrisiko. Ein starker Schutz ist insbesondere für alle personenbezogenen Daten unserer Mitglieder zwingend erforderlich.
Jedes Mitglied und jeder Partner, wie etwa Service-Provider, bei dem vertrauliche Daten der Jungen Liberalen gespeichert oder verarbeitet werden, muss diese gegen Diebstahl und Manipulation nach aktuellem Stand der Technik gegen physischen wie auch elektronischen Diebstahl, Manipulation und Verlust schützen.
Geistiges Eigentum
Der Schutz geistigen Eigentum ist für uns selbstverständlich. Inhalte von Dritten dürfen nur unter Berücksichtigung der dafür erforderlichen Rechte verwendet, verarbeitet und publiziert werden.
Finanzielle Integrität
Nachhaltiger Umgang mit finanziellen Mitteln
Die Aktivitäten der Jungen Liberalen Bayern sind nicht gewinnorientiert. Mitgliedsbeiträge, staatliche Zuschüsse, Spenden und Einnahmen aus Sponsoring werden zur Verfolgung der politischen Ziele eingesetzt. Dabei steht ein schonender Umgang im Vordergrund, um die finanzielle Leistungsfähigkeit des Verbands nachhaltig zu sichern. Die Umlagen an Untergliederungen und Mitgliedsbeiträge sollen so gestaltet werden, dass allen interessierten jungen Menschen die Mitgliedschaft möglich ist.
Spenden und Sponsoring
Zur Finanzierung unserer Aktivitäten sind Spenden willkommen. Diese dürfen zweckgebunden sein, solange die Zweckbindung unsere politischen Inhalte und Aktivitäten nicht beeinflusst. Für Spenden gewähren wir keine Gegenleistungen und vereinbaren solche weder, noch stellen wir sie in Aussicht.
Bedingung für Sponsoring, beispielsweise durch Aussteller bei unseren Versammlungen oder Anzeigen in unserem Mitgliedermagazin ist die klare Abgrenzung des Sponsors und dessen Aktivität von der der Jungen Liberalen. Darüberhinausgehende Gegenleistungen dürfen nicht gewährt werden. Eine Beeinflussung unserer politischen Inhalte und Aktivitäten darf nicht erfolgen.
Kontakte
Ombudsmitglied
Wo sich Menschen engagieren kann es auch zu Problemen, Konflikten und Streitigkeiten kommen. Um in solchen Fällen zu schlichten, gibt es das Ombudsmitglied. Es kontrolliert nicht nur die Arbeit des Vorstandes, sondern ist auch vertrauensvolle Ansprechpartner für alle Mitglieder, wenn soziale Konflikte bestehen oder Fehlverhalten vorliegt.
Das Ombudsmitglied wird vom Landeskongress gewählt. Um seine Neutralität zu gewährleisten, darf das Ombudsmitglied kein Vorstandsamt auf Bundes-, Landes- und Bezirksebene innehaben, kein Vertreter eines Bezirksverbands im erweiterten Landesvorstand sein und nicht Vorsitzender eines Orts-, Kreis- oder Stadtverbands, oder eines Landes- oder Bundesarbeitskreises sein. Das Ombudsmitglied kann an den Sitzungen des Vorstandes ohne Stimmrecht teilnehmen.
Vertrauenspersonen
Die Vertrauenspersonen fungieren als weitere Ansprechpartner der Mitglieder bei Fragen oder Problemen jeglicher Art und ergänzen somit die Arbeit des Ombudsmitglieds. Sie werden in regelmäßigen Abständen vom Landesvorstand bestimmt und innerhalb des Verbandes kommuniziert. Die Auswahl der Vertrauenspersonen sollte möglichst divers erfolgen und sie dürfen kein hervorgehobenes Amt bei den Jungen Liberalen ausüben.
Gültigkeit: 5 Jahre
Antragsteller: Erweiterter Landesvorstand