Europa braucht ein Programm zur Bildungszusammenarbeit mit Afrika

Afrika gilt trotz vieler anhaltender Probleme, Krisen und Konflikte als großer  Zukunftsmarkt. Bis zur Mitte des Jahrhunderts wird mehr als jeder vierte Mensch auf dem afrikanischen Kontinent leben. Das allein rechtfertigt die Intensität, mit der sich Länder auf der ganzen Welt um politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit mit afrikanischen Staaten bemühen. Afrika ist aufgrund verschiedener Gründe, bsp. Ressourcen, ein immer wichtiger werdender Partner, weswegen man die Entwicklungszusammenarbeit mit dem afrikanischen Kontinent intensivieren sollte. Zwischen den beiden weltpolitischen Akteuren ist ein Wettstreit um Einfluss entbrannt, und die Chinesen sind auf einem guten Weg, ihn für sich zu entscheiden. 

Die Bewerbungen afrikanischer Studierender für europäische Hochschulstandorte brechen regelrecht ein. Deshalb fordern wir die Abschaffung separater Studiengebühren für Nicht-EU-Studierende. 

Chinas Einfluss ist aber auch in vielerlei Hinsicht problematisch. Es ist bekannt,  dass die Konfuzius-Institute, von denen es in Afrika immer mehr gibt, auch zur  Verbreitung von Propaganda der Kommunistischen Partei genutzt werden. Anders als in Europa wird dem dort kaum Einhalt geboten, teils ganz im Gegenteil. Afrikanische Studenten in China erlangen nicht den Eindruck liberaler Demokratien, sondern eines totalitären Systems. Vor diesem Hintergrund und dem Ziel, Afrikas Demokratiebewegungen stärken zu wollen erscheint Chinas Engagement aus europäischer Sicht wenig wünschenswert. 

 

Bildungsprogramme liegen in unserem langfristigen Interesse 

Europa ist in vielen Belangen attraktiver als China. Wir JuLis wollen afrikanische Studenten hierherholen und die Bildungszusammenarbeit stärken. Es ist zu erwarten, dass afrikanische Studenten zu einer relevanten Größe auf dem internationalen Bildungsmarkt werden. Sie wären nicht nur eine sofortige Bereicherung für Europa. Sie sind auch die 
hochqualifizierten Arbeitskräfte von morgen, zu deren Einwanderung es aufgrund des demographischen Wandels keine Alternative gibt. 

Eine Art kontinentübergreifendes Erasmus 

Afrika ist mit seinen 54 Ländern ein höchst heterogener Kulturraum. Dennoch versucht man, außenpolitisch als Einheit aufzutreten, Institutionen wie die Afrikanische Union, gedacht als Pendant zur EU, sollen auch Identität stiften. Insofern erscheint es nicht nur aus praktischen Gründen sinnvoll, europäisch-afrikanische Bildungszusammenarbeit im Rahmen eines gebündelten Programms zwischen den beiden Staatenbunden zu gestalten. Im Kern sollte es wesentlich mehr afrikanischen Studenten ein Studium in Europa ermöglichen, etwa durch mehr Stipendien. Gleichzeitig sollen Kapazitäten und Anreize für europäische Bürger geschaffen werden, in Afrika zu studieren. Doch nicht nur Studenten und Universitäten können von einem solchen Programm profitieren. Auch Austauschprogramme für Schüler sollen geschaffen, Praktika ermöglicht und der Sport gefördert werden. Das Programm könnte also, konzeptionell ähnlich zu Erasmus, ein kontinenteübergreifender Akt der Kooperation in der Bildung sein. 

Antragssteller: JuLis Passau

Gültigkeit: 5 Jahre

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