Anders als weithin angenommen besteht AD(H)S in den meisten Fällen auch im Erwachsenenalter fort. Und auch im späteren Leben macht die AD(H)S sich bemerkbar. Ganz besonders auch am Ende des Lebens. Dieses liegt bei betroffenen nämlich im Schnitt um 13 Jahre früher als bei neurotypischen Menschen. Neben der allgemeinen Affinität zu
Risiko reicherem Verhalten dürfte die Anfälligkeit für Suchtkrankheiten ein Hauptgrund hierfür sein. So sind circa 2/3 aller Suchterkrankten von AD(H)S betroffen. Fachärzte wie etwa die anerkannte AD(H)S-Expertin Dr. med. Astrid Neuy-Lobkowicz fordern daher, bei Suchterkrankungen zusätzlich zu prüfen, ob hier eine AD(H)S-Erkrankung vorliegt. So kann
sowohl die Suchterkrankung zielgerichteter und effizienter behandelt werden – als auch im Anschluss auch die AD(H)S selbst.
Für junge AD(H)S-Betroffene kann ganz besonders die schulische Bildung eine Herausforderung darstellen. Dies liegt ganz besonders an dem Konflikt, der naturgemäß aus den doch sehr strickt durchgetakteten und thematisch steifen
Staatlichem Schulsystem auf der einen Seite und dem starken Bedürfnis nach eigener Schwerpunktsetzung der AD(H)Sler auf der anderen. Hier können verschieden gestaltete Aufgabenstellungen und Unterrichtsmaterialien teilweise helfen.
Vor diesem Hintergrund der dargestellten statistischen Korrelation zwischen diagnostizierten Suchterkrankungen und AD(H)S fordern wir Junge Liberale Bayern:
- die Einführung einer auf eine Diagnose einer Suchterkrankung obligatorisch folgende gezielte Untersuchung auf eine mögliche vorliegende Aufmerksamkeitsdefizits-/(Hyperaktivitäts-)Störung (AD(H)S).
- die Sensibilisierung der Lehrkräfte an Bayerischen Schulen.
- die Erprobung von Unterrichtsmaterialien mit verschiedenen Herangehensweisen an Lerninhalte, um die unterschiedlichen Denkansätze der betroffenen Schüler verbessert adressieren und abbilden zu können.
Antragssteller: JuLis Unterfranken, LAK Gesundheit, Barbara Eggers
Gültigkeit: 5 Jahre